16. Thüringer Steinhebermeisterschaften am 01.Juli in Gräfenroda
Hajo Balke schafft 416 Kilogramm
Beeskow (mak) Bei den 16. Thüringer
Steinhebermeisterschaften hat Hajo Balke den Titel zum dritten Mal in Folge nach
Beeskow geholt und steigerte zudem noch den Rekord auf 416,0 Kilo.
Mit Carlo Hartmann, Mario Bäger und Hajo Balke entsandte der AC Beeskow drei
Athleten zu den traditionellen Steinhebermeisterschaften nach Gräfenroda
(Thüringen). Im Starterfeld, dass aus 15 Wettkämpern bestand, befand sich ein
Athlet, der in den 80-er Jahren Kraftsportgeschichte geschrieben hat. Rudolph
Küster war der erste Mensch, der 400 Kilo im Kreuzheben zur Hochstrecke gebracht
hatte. Der 52-Jährige wollte es seinen jungen Gegnern noch einmal zeigen und
landete am Ende auch mit hervorragenden 381,0 Kilo auf dem vierten Platz.
Ebenfalls zum ersten Mal nahm auch Carlo Hartmann vom AC Beeskow am Steinheben
teil. Seine Trainingsergebnisse ließen auf eine gute Leistung hoffen, die er
aber noch wesentlich überbieten konnte.
Wie alle Teilnehmer begann er mit dem Grundgewicht von 201 Kilo. Danach folgten
zwei Erhöhungen um jeweils 30 Kilo und anschließend um jeweils zehn Kilo. Dabei
konnten die Sportler, wenn sie erst einmal die 201 Kilo geschafft hatten,
individuell entscheiden, welche Gewichte sie auslassen. Carlo nahm die ersten
Hürden ohne jegliche Mühe. Als er auf 310 Kilo steigerte, hatte sich das
Teilnehmerfeld schon merklich reduziert, doch für den 29-jährigen Beeskower war
noch lange nicht Schluss. Die weiteren Stationen waren 341 Kilo und 361 Kilo.
Auch diese Gewichte konnte er bewältigen. Dann ließ er 381 Kilo auflegen, eine
Last, die er zuvor noch nie in die Höhe ziehen konnte.
Jeder Teilnehmer hat zwei Versuche für einen gültigen Versuch. Nach einem
technischen Fehler konnte Carlo dann auch erst im zweiten Versuch, unter den
starken Anfeuerungsrufen des Publikums, den Stein nach oben wuchten. Da er
schwerer war als Rudolph Küster, aber für beide 381 Kilo zu Buche standen,
erhöhte er dann die Last auf 391 Kilo. Doch die waren dann endgültig zu schwer.
Mit 381 Kilo landete er abschließend auf dem fünften Platz.
Für Mario Bäger lief der Wettkampf etwas enttäuschend. Nach einer hervorragenden
Vorbereitung konnte er schließlich im Wettkampf nicht überzeugen. Bei seiner
zweiten Teilnahme in Gräfenroda begann er zwar sehr stark, doch seine Kräfte
ließen schnell nach. Nur die 281 Kilo konnte er noch gültig in die Wertung
bekommen. Bereits bei 301 Kilo scheiterte er für ihn und seine Betreuer völlig
überraschend in beiden Versuchen und schied daraufhin aus dem Wettkampf aus. Die
Leistung von 281 Kilo bedeutete für ihn den 13. Platz.
Hajo Balke stand unter besonders großem Druck. Er wollte seinen Titel
verteidigen und seinen eigenen Rekord von 411 Kilo aus dem vergangenem Jahr
steigern. Er begann seinen Wettkampf wie immer sehr gelassen und beobachtete
dabei seine Konkurrenz. Wieder einmal lief alles auf einem Zweikampf zwischen
ihm und Guido Biastoch aus Ruhla hinaus. Guido Biastoch legte zunächst vor und
Hajo zog nur nach, denn der Beeskower war leichter als sein Konkurrent und würde
bei der selben Leistung immer vor dem Thüringer landen.
Spannend wurde es, als beide Athleten 406 Kilo zur Hochstrecke gebracht hatten
und die komplette Konkurrenz bereits aus dem Rennen war. Nun begann das
Pokerspiel. Hajo ließ sofort 416 Kilo, einen neuen Thüringer Landesrekord,
auflegen. Unter heftigem Beifall des Publikums konnte er dann auch diese
gewaltige Last gültig nach oben ziehen. Guido blieb nichts anderes übrig als auf
421 Kilo zu steigern. Auch er konnte unter tosendem Beifall die Last bewegen.
Doch es sollte nicht zu einem gültigen Versuch reichen. Da er auf eine
Wiederholung verzichtete, war Hajo Balke nun zum dritten Mal in Folge frisch
gebackener Thüringer Steinhebemeister mit einem neuen Landesrekord. Wenn man
bedenkt, dass bei der 1. Steinhebemeisterschaft 1991 273 Kilo als Rekord für
Karsten Mörl zu Buche standen, kann man sich vorstellen, welch unglaubliche Last
Hajo hier gehoben hat.